Tie Guan Yin ist ein Tee mit Legende, denn einer Erzählung nach sei es so gewesen, dass die Göttin Guanyin einem einfachen Mann, der sich um einen ihrer Tempel verdient gemacht hat, im Traum den Weg zu einem Teestrauch gewiesen hat. Der Mann kultivierte das Gewächs zusammen mit seinen Dorfnachbarn und nach weiteren Ereignissen gelang es der Gemeinschaft, mit dem Erzeugnis vom Strauch die Armut zu überwinden. Wer solche Geschichten nicht braucht, um einen Tee zu trinken, den mag sicherlich der Geschmack überzeugen, denn Tie Guan Yin, den es in unterschiedlichen Verarbeitungsarten gibt, gehört zu den berühmten chinesischen Tees.
Wir haben uns entschieden, einen Tie Guan Yin anzubieten, der nicht auf dem chinesischen Festland, sondern in Taiwan angebaut wird. Das Alishan-Gebirge, das bis auf Höhen über 2000m ansteigt, ist eine der wichtigsten Anbauregionen auf der Insel. Nebelige Lagen versorgen die Pflanzen mit Feuchtigkeit und die Höhe lässt die Büsche langsam wachsen, sodass sich ein ebenso feines, wie nuanciertes Aroma ausbilden kann.
Beim vorliegenden Tee handelt es sich um einen sehr langsam, aber intensiv gebackenen Tie Guan Yin, sodass die Blätter eine samtig-dunkle Farbe bekommen haben. Durch die sorgfältige Überwachung dieses Verarbeitungsprozesses, ist es dem Teemeister gelungen, scharfe Röstspitzen zu vermeiden und stattdessen einen weichen Charakter zu erhalten.
Daher schmecke ich nur sanfte, aber prägnante Röstnoten, auf die eine honigartige Tiefe folgt. Danach entwickelt sich eine Mischung aus Dörrobst und Erdbeere unter der würzige Kräuternoten liegen. Im Abgang spüre ich ein Prickeln im Mund, welches das Geschmackserlebnis für mich auf hinreißende Weise abrundet.
Temperatur: 85° C
Kanne (500ml): 7,5g
Aufgüsse: 3 Min. / +1 Min.
Gongfu Cha (150ml): 6g
Aufgüsse: 30 Sek. / + 20 Sek.
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